Ich liebe Metaphern! Und als Berater suche ich gern einmal den Vergleich, um die teils komplexe Materie der Suchmaschinenoptimierung in ein Bild zu transformieren. In dieser ursprünglich auf Linkedin veröffentlichten Serie ziehe ich den Vergleich zwischen meinem Hobby Angeln und meiner beruflichen Leidenschaft SEO. Du wirst sehen: Da gibt es mehr Parallelen als man denkt!

 


 

🎣 Wenn die Basis nicht stimmt, kommst du nicht weit.

Oder: Warum man es ohne Technik im SEO und beim Angeln schwer hat.

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich den Angelschein gemacht. Irgendwie hatte ich Jahre zuvor mal die Idee bekommen, dass das doch ein tolles Hobby für mich sein könnte. Um mal rauszukommen. Weg vom Schreibtisch. Ab an die frische Luft.

Zwei Wochenenden Theorie-Druckbetankung und dann ab zum Angelladen. Und was es da alles gibt! Da kannst du nur dem/der Verkäufer:in vertrauen, dass er/sie dich gut berät. Nach Hause bin ich mit einer Allroundrute inkl. Zubehör gegangen. Für den Start sicher eine solide Wahl.

Ein paar Tage später habe ich mir meine Kinder geschnappt und dann ging es ab zum See. Lief direkt richtig gut. Kaum hatte ich die Angel ausgeworfen, hatte ich die ersten Rotaugen dran. Auf dem Foto seht ihr einen meiner ersten Fänge! Ich war begeistert.

Aber kann man damit jetzt alles Fangen? Naja, sagen wir es so: Nichts ist unmöglich, aber bei Raubfischen werde ich mit dieser Angel nicht weit kommen. Da ist dann eher eine andere Angelrute als auch Schnur (geflochten, nicht monofile) gefragt. Und dann ist auch noch die Frage, wie groß der potenzielle Fang ist. Das lässt sich über die Größe des Köderfischs beeinflussen. Auch das definiert, welche Angel man am besten nehmen sollte. Was hält sie aus? Wie sieht es aus mit dem Biegeverhalte, der so genannten Rutenaktion? usw.

Als ich so darüber nachgedacht habe, musste ich feststellen, dass das im SEO nicht anders ist. Wenn deine technische Basis nicht passt, wird es schwer. Für kleine Seiten reichen vielleicht die Allround-Basics, aber je größer und komplexer die Websites werden, desto mehr gilt es Themen wie Crawl- und Indexmanagement, interne Verlinkung und Core Web Vitals in den Blick zu nehmen. Technisches SEO ist nicht tot, sondern Voraussetzung für den großen Fang. Und wer hier billig kauft, zahlt seinen Preis. Muss mit den Konsequenzen leben.

Natürlich gibt es hierbei auch ein „zu viel“. Wie bei einer Angel kann ich mir noch unzähliges Zubehör, Verbesserungen und extra Features dazukaufen, aber ab irgendeinem Punkt sind diese dann nicht mehr so entscheidend für den Erfolg. Bestcase ist schön, aber eben auch oft teuer und nicht notwendig, um die Businessziele zu erreichen. Aber darum geht es: Wir wollen, dass Fische zubeißen. Wir wollen, das Nutzer:innen uns finden. Klicken. Kaufen.

Daher frag dich: Was hindert sie? Und wenn du für deine Website einen Rat brauchst, dann sag Bescheid. Ob Friedfisch oder Raubfisch: Ich gebe such dir eine passende Angel raus und empfehle dir, was du brauchst!

Heyho SEO und Petri Heil.

 


 

🎣 Der Köder muss dem Fisch schmecken.

Oder: Warum du mit deinem Content nichts erreichst.

Heute gibt es wieder ein bisschen Angelkunde gepaart mit Analogien aus der Suchmaschinenoptimierung. Im Fokus dabei: Der Köder, der im Kontext einer Website nichts anderes als der Content ist.

Um beim Angeln erfolgreich zu sein, muss man sich immer im Vorfeld die Frage stellen, welchen Fisch man bevorzugt angeln möchte. Es kann zwar immer mal vorkommen, dass man eine Überraschung aus dem Wasser zieht, aber dies ist eher eine Ausnahme. Friedfische wie der Karpfen, die Brasse oder Schleie suchen vor allem auf dem Grund nach Nahrung und bevorzugen als Köder so etwas wie Mais, Würmer o.ä. Raubfische wie der Hecht, Barsch oder Wels hingegen nehmen andere, kleinere Fische ins Visier. Echte Räuber eben.

Was denkst du wird passieren, wenn du einem Karpfen einen Gummifisch als Köder vor sein Maul setzt? Richtig, nichts. Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du mit einem Brotkrumen einen großen Hecht an Land ziehst? Nahe null. Der Köder muss zum Fisch passen.

Das ist im SEO nicht anders. Dein Content muss sich deiner Zielgruppe anpassen! Und da SEO ein Pull-Marketing-Kanal ist, haben wir den Vorteil, dass die Nutzer:innen uns durch ihre Suchanfragen konkret mitgeben, wonach sie suchen. Und da wir die oft gefragten Suchbegriffe bereits im Vorfeld kennen, können wir uns selbst ein Bild davon machen, wie Google und co. Themen einordnen.

Die Ausrichtung des Contents auf ebendiese Suchintention ist im SEO genauso erfolgsentscheidend wie die Wahl des richtigen Köders beim Angeln. Bei den großen Fischen noch mehr als bei den kleinen. Und doch sehe ich noch viel zu häufig Inhalte, die auf transaktionale Seiten auf informationale Themen eingehen? Hauptsache, es ist Content drauf!

Das funktioniert nicht. Und wenn, dann ist es vergleichbar mit dem Glück eines Bekannten, der letztens eine Brasse mit einem Gummifisch gefangen hat. Die hatte wohl richtig Hunger und keine Alternative in unmittelbarer Nähe. Die Brasse auf dem Foto hab ich zusammen mit Norman Nielsen gefangen. Und weil wir auf den richtigen Köder gesetzt haben, gab es gleich mehrere Fänge. Einfach, weil wir mit Plan vorgegangen sind.

Daher: Geht bei der Content-Erstellung mit Plan vor. Schaut euch die Suchintention der Keywords an für die ihr ranken wollt und dann erfüllt mit den Inhalten die Nutzererwartungen. Nicht mehr und nicht weniger!

Petri Heil und immer schön fokussiert bleiben!


 

🎣 Vom Jiggen und Faullenzen beim Angeln.

Oder: Warum wir uns auch im SEO über Nutzerführung Gedanken machen müssen.

Jiggen? Faullenzen? Du hast offensichtlich angebissen und willst wissen, was es mit diesen Anglerbegriffen auf sich hat. Los geht’s!

Wenn man Raubfische angeln, bedient man sich meist einem Gummifisch als Köder. Diese sind so gestaltet, dass sie beim Kurbeln der Angel die Bewegungen eines echten Fisches imitieren. Entscheidend ist hierbei die künstliche Schwanzflosse des Köders, die für die Aktion zuständig ist. Je nach Schwanzform des Köders als auch der Spielstärke beim Kurbeln wackelt der Gummifisch unterschiedlich im Wasser. Je eher dies einem echten Fisch gleicht, desto höher die Chance, dass ein hungriger Räuber zuschnappt. Und das wollen wir ja.

Wie wir Menschen neigen auch Fische dazu den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Fische sind faul und wollen möglichst wenig Energie für einen hohen Ertrag bei der Ernährung aufwenden. Und hier kommt das Jiggen o.a. die Faullenzermethode ins Spiel.

Sowohl beim Jiggen als auch beim Faulenzen wird der Köder hüpfend auf dem Grund geführt. Beim Jiggen hebt man den Köder mit der Rutenspitze an. Dabei springt er in der Regel hoch und weit und vermittelt dadurch den Eindruck eines agilen Fischchens.

Beim Faulenzen wird der Köder mittels ein bis zwei Kurbelumdrehungen der Angelrolle vom Grund angehoben, die Rutenspitze bleibt dabei unbeweglich. Dadurch hüpft der Gummifisch viel flacher über dem Boden als beim Jiggen. Diese Methode ist eher für kalte Jahreszeiten gedacht, wenn die Fische träge sind, sich kaum bewegen und ein stark springender Köder sie nur irritieren würde.

Und was hat das mit SEO zu tun? Mir macht es Folgendes deutlich: Was hilft es, wenn ich die beste Angel (Technisches SEO) und einen passenden Köder (Content SEO) nutze, aber ich am Ende die Nutzer:innen nicht zu dem führe, was mein eigentliches Business ausmacht: Leads. Sales. Umsatz. Was auch immer. Auf die Angelführung kommt es an!

Wenn ich einfach die Besucher:innen auf meiner Website nicht zum Conversionziel führe, dann ist das wie Angeln ohne, dass ein Fisch anbeißt. Auch ein Erlebnis, aber auf Dauer doch eher unbefriedigend. Nicht zielführend. Daher müssen wir im SEO das Thema Usability und CRO immer mitdenken! Und das sieht Google selbst offensichtlich auch so, denn warum gibt es sonst in der Google Search Console Berichte zur Nutzerfreundlichkeit?

Auf die Nutzerführung kommt es an. Bedenkst du diese bereits ausreichend bei deinen SEO-Aktivitäten?

Petri Heil und frohes Kurbeln 😉

 


 

🎣 Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

Oder: Es gibt viele Rankingfaktoren zu beachten.

Beim Angeln muss schon sehr viel zusammenpassen. In meinen letzten Beiträgen in der Rubrik „Angeln vs. SEO“ habe ich bereits aufgezeigt, welche vielfältigen Dinge es zu beachten gilt, um einen Fisch an die Angel zu bekommen. Dabei wurde hoffentlich klar, dass insbesondere das Raubfischangeln die Königsdisziplin des Fischens ist.

Neben der Wahl der richtigen Angel (Technik), einem passenden Köder (Content) und einer guten Köderführung (Usability) gibt es aber auch noch andere Faktoren, die über einen Bisserfolg entscheiden. Aber auch Faktoren wie Wind, Wetter und Uhrzeit (Rahmenbedingungen) üben einen Einfluss beim Angeln aus.

Im SEO ist das nicht anders. Bei Google soll es mehr als 200 Rankingfaktoren geben. Und diese werden immer wieder auch ergänzt, verändert und neu justiert. Pro Themenbereich, ja vielleicht sogar pro Keywordcluster immer etwas unterschiedlich. Suchmaschinenoptimierer sind also wie Manager von Einflussfaktoren und müssen lernen, alles im Blick zu haben und gleichzeitig die richtigen Potenziale zu priorisieren.

Ich erinnere mich noch recht gut an mein Bewerbungsgespräch mit Markus Winter bei Fashion For Home, wo ich meinen ersten SEO-Job gestartet bin. Er forderte mich mit der folgenden Denkaufgabe heraus: Wie könnte man errechnen, wie viel Kubikmeter Wasser es auf der Erde insgesamt gibt?

Die Lösung (zumindest auf die ich gekommen bin) liegt in der Methode der kleinsten Quadrate. Es gilt also die Aufgabe in kleine Teilaufgaben herunterzubrechen, um die Ergebnisse dessen wieder in eine Summe zu bringen.

Nichts anderes machen wir beim Angeln als auch beim SEO: Die Summe der Einzelteile ergibt die Erfolgswahrscheinlichkeit des Ganzen, wenngleich die Bewertung der einzelnen Erfolgsfaktoren mir einen Hinweis für die Fakturierung bzw. Priorisierung liefert. Das ist der Weg zum Erfolg.

Petri Heil und biss zum nächsten mal!

 


 

🎣 Vom gemeinen Wettbewerbsvorteil beim Angeln.

Oder: Warum Suchvolumen im SEO nur ein Blickwinkel ist.

Beim Angeln gibt es ein Hilfsmittel, das ungemein hilfreich sein kann, weil man damit ein Blick unter die Wasseroberfläche werfen kann: Das Echolot.

Egal ob vom Ufer oder auf einem Boot, mit einem Echolot kann ein Angler mehr über die „Landschaft unter Wasser“ als auch die Anwesenheit von Fischen in Erfahrung bringen. Ein absoluter Wettbewerbsvorteil! Ich selbst hab mir bisher noch keinen gekauft, aber ich spiele immer mehr mit dem Gedanken mir einen zu leisten. Und zwar den auf dem Foto.

Im SEO ist unser Echolot der Google Ads Keywordplanner oder auch andere Tools, die einem Auskunft über das Suchvolumen und die Wettbewerbsfähigkeit von Keywords liefern. Damit wissen wir, wie häufig Nutzer:innen bestimmte Suchbegriffe in den Google-Suchschlitz eingeben und welche Relevanz diese Keywords für einen selbst haben können.

Doch wer sich nur auf diesen Echolot im SEO verlässt, läuft Gefahr zu eindimensional relevante Keywords/Themen auszuwählen und Landingpages zu priorisieren. Das Problem ist hierbei zum Einen, dass die Daten beim Keyword Planner gerundet, geclustert und eine rückblickende Metrik sind. Zum anderen stellt die Perspektive der Nachfrage von Suchbegriffen nur eine von vielen Dimensionen vor. Daher sollte man sich bei der Auswahl von Themen auch mit den folgenden Fragen auseinandersetzen:

  • Mit welchen Produkten/Produktgruppen generiere ich am meisten Umsatz?
  • Welche Produkte/Produktgruppen besitzen die höchste Marge und helfen daher am ehesten, Gewinne zu erwirtschaften?
  • Welche Produkte/Produktgruppen haben hohe Retourenquoten?
  • Was von meinen Produkten/Produktgruppen sind Mitnahmeartikel und welche dienen als Einstiegsprodukt, die zu einem erhöhten Warenkorb führen?
  • Für welche Themen habe ich einen USP, das Vertrauen meiner Zielgruppe und damit eine bessere Conversion Rate?
  • Welche Trends/Themen möchte ich aus strategischen Gründen besetzen?
  • Bei welchen Trends/Themen erwarte ich einen perspektivischen Nachfrageanstieg bzw. kann diesen durch andere Marketingmaßnahmen fördern?

Bestimmt ist die Liste an Perspektiven nicht vollständig. Doch ich hoffe sie zeigt, dass Suchvolumen auch nur eine Metrik von vielen ist. So ist auch das Echolot beim Angeln nicht der alleinige Glücksbringer.

Welche weiteren Fragen helfen dir bei der Auswahl und Priorisierung von Keywords/Themen? Schreib dies in die Kommentare und teile deine Erfahrungen mit dem Echolot…

Petri Heil liebe SEO-Community!

 


 

🎣 Erfolge müssen gefeiert werden.

Oder: Warum ich von Catch & Release nichts halte.

Wir kommen zum Ende meiner kleinen Serie, in der ich Erfahrungen von meinem neuen Hobby auf das SEO-Business übertragen habe. Werfen wir die Angel aus und starten los.

Auf dem Foto seht ihr einen Fang, über den ich ganz besonders glücklich bin: Eine Schleie. Ein Edelfisch unter den Friedfischen. Etwas ganz Feines. Ein Fisch, den man nicht allzu oft zu fangen bekommt.

Und dieser Fang ist etwas Besonderes, weil ich diesen Moment mit meinem Sohn erleben konnte. Eine tolle Erfahrung zwischen Vater und Sohn. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Und endlich ein großer Fang. Kein Rotauge, wie sonst immer. Mal was Richtiges! Ein Highlight, das nur dabei helfen kann, dass mich mein Sohn bald mal wieder fragt: „Wann gehen wir endlich mal wieder angeln?“ Sehr gerne.

Und zelebriert haben wir den Fang. Zwei Tage später bei meinen Eltern. Gebraten und zubereitet nach Müller’s Art. Hier hat sich Stolz mit Hochgenuss verbunden. Man, war das schön. Einfach lecker!

Fairerweise habe ich mir den Fang aber nicht allein zuzuschreiben. An dem Angelplatz gab es noch einen weiteren Angler, der zuvor schon ordentlich angefüttert hatte. Der uns Platz gemacht hat, damit wir auch dort angeln konnten. Der geholfen hat, den Fisch vor Ort auszunehmen. Der das Foto geschossen hat.

Und was heißt das übertragen auf unseren SEO-Job? Mir kamen dazu zwei Gedanken:

Erstens ist Erfolg so gut wie nie der Verdienst einer einzigen Person. Im SEO als auch darüber hinaus. Es ist das Zusammenwirken von mehreren Menschen, die als Team an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet haben. Auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Nicht alle wissen zwangsläufig, dass auch sie einen Beitrag geleistet haben. Aber du weißt: Ohne sie hätte es nicht geklappt. Es war Teamwork. Es ist ein gemeinsamer Erfolg. Daher frage dich: Sagst du regelmäßig Danke für diejenigen, die dabei helfen, dass dein Projekt im SEO Erfolg hat?

Zweitens müssen Erfolge gefeiert werden. Wirklich zelebriert werden. So wie Angler das eben oft machen. Mit Foto. Und später schön anrichten. Miteinander den zubereiteten Fisch genießen. Wie bescheuert ist daher eigentlich „Catch & Release“!? Fische fangen und dann wieder ins Wasser setzen, obwohl sie groß genug wären. Schade drum! Aber wie häufig zelebrieren wir als Team eigentlich unsere SEO-Erfolge? Halten das Erreichen eines Meilensteins in Ehren? Nehmen den Catch mit und gehen gemeinsam Essen? Frage dich daher: Was nimmst du für selbstverständlich, was nicht selbstverständlich ist?

Prüfe mal für dich, ob es nicht mal wieder Zeit ist. Für ein Danke. Eine Wertschätzung. Ein Prosit.

Ein Hoch auf unsere Teams und Petri Heil!

 

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